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Die Schüler-Flüsterer |
2.Leseprobe
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Björn Köhler |
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„Man hat es, oder man hat es nicht.“ So
wird oft das Können der Meister-Pädagogen erklärt und diese sind sich selbst
oft nicht ihrer Fähigkeiten bewusst. Was steckt also dahinter? Jeder von uns hing schon einmal seinen
Tagträumen nach. Wir kennen das, wundern uns aber manchmal, was den Traum
wohl ausgelöst haben mochte. Ähnlich ist es, wenn wir zum
Beispiel eine schöne Geschichte hören. Unsere Aufmerksamkeit ist dann so
fixiert, dass wir uns tief in die Handlung hineinversetzen. Auch ein guter Lehrer kann
seine Schüler so an sich binden, dass sie ihm gedanklich folgen wie Küken
ihrer Glucke. Dieses Können beruht schlicht
auf Hypnose und wird im Buch systematisiert, aufbereitet und somit erlernbar
gemacht. Der Autor hat nicht nur mehr
als 24 Jahre Lehrerfahrung bis hin zum Gymnasium, sondern echte Pädagogen
sind für ihn dem Wort-Ursprung nach „Kinder-Führer“ (griech.: pais „Knabe,
Kind“; agein „führen“). |
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1.LeseprobeEines der Geheimnisse der Schüler-Flüsterer Nochmals
zum Unbewussten. Wir wissen: Das Unterbewusstsein arbeitet parallel
zum Bewusstsein. Es versteht
besonders gut die zu ihm passende
Sprache und es wird in seiner Arbeit manchmal nur durch bestimmte Wörter
zu mehr Arbeit angeregt. Das Unterbewusstsein
übernimmt in bestimmten Situationen sogar die Führung und lässt das Bewusstsein
ruhen, zum Beispiel in einer Alltags-Trance. Wie
auch immer, das Unterbewusstsein
ist fast ständig mehr oder weniger aktiv, auch ohne Trance! Und das Unterbewusstsein ist der Teil unseres
Verstandes, der die eigentlichen Aha-Erlebnisse produziert oder Verhaltensänderungen hervorruft. Nun liegt es auf der
Hand! Ein
Schüler-Flüsterer (im folgenden Text mit „SF“ abgekürzt) spricht
gleichzeitig in zwei Sprachen. Anders gesagt: Der SF benutzt Wörter oder
Sätze, die fast nur oder auch das Unterbewusstsein
erreichen, um es zu aktivieren. Dabei
muss es nicht sein, dass der Schüler in eine Trance gerät! Das Unterbewusstsein
arbeitet ja parallel immer mit. Es „hört“ aber bestimmte Worte ganz anders
und es hört sogar dann zu, wenn das Bewusstsein
abgelenkt ist. Diese
Fähigkeit des Zuhörens hat aber eine Grenze: Die Akustik. Wenn es zB.
in einer Klasse so laut ist, dass man auf hinteren Plätzen kein Wort mehr
versteht, kann auch das Unterbewusstsein
da hinten nichts mehr verstehen. Auf diese „doppelte Sprache“ werde ich aber in einem anderen Abschnitt noch viel genauer eingehen. ... ... Chemie ist
langweilig? Keine Spur! Noch
ein sehr schönes Beispiel aus meinem eigenen Erleben als Schüler. Meine erste
Chemiestunde bleibt mir wohl ewig im Gedächtnis haften. Es war wunderbar. Als
Herr Langangke dann die Tür scheinbar umständlich und langandauernd
aufschloss, stieg diese Spannung immer mehr und wir wurden immer stiller. Endlich
war die Tür offen, aber was für ein Anblick! Der Raum war abgedunkelt und nur
eine kleine Lampe am Lehrertisch leuchtete. Der
gute Langangke bat uns mit fast flüsternden Worten: „Es ist jetzt wichtig,
dass ihr gaaanz leise in den Raum geht und euch irgendeinen Platz sucht. Am
besten, ... jeder nimmt seinen üblichen Platz ein, auf dem er sonst sitzt. Fasst
erst mal nichts an, denn das Gas ist sehr giftig und gefährlich. Setzt euch einfach
hin, ganz leise, ganz schnell. Es wird sehr schön, sehr schön. So,
nun geht!“ Ohne
Geplapper, ohne Streit um die Plätze, ohne die sonst üblichen Geräusche des
Stühleschiebens setzten wir uns und sahen gespannt nach vorn. Aber
Herr Langangke hatte etwas von „giftigem Gas“ und einer gewissen Gefahr
gesagt. Also gab es keinerlei Probleme. Natürlich
war der Lehrer schon während dieser Worte dabei, die Bunsenbrenner anzuzünden
und einzustellen. Das typische Fauchen und das bläuliche Licht begannen, den
Raum bei jedem weiteren Entzünden der Brenner zu erfüllen. Es wurde immer
geheimnisvoller. Wir
sind wieder im Chemieraum, Herr Langangke steht an seinem Tisch hinter seinem
Bunsenbrenner, hat eine Tiegelzange in der Hand und erklärt und zeigt genau,
was wir tun müssen. Mit der Tiegelzange hält er einen Magnesiumspan in die
Flamme und plötzlich leuchet eine stechend weiße Flamme. Sie ist so hell,
dass der ganze Raum erleuchtet ist. Das
Klassenzimmer erstrahlt für in unsagbar klarem Weiß der vielen einzelnen
Flammen und wir sind alle geblendet. Natürlich schaut jeder in seine Flamme,
aber das hat wohl keinem dauerhaft geschadet. Lassen
Sie uns nun diese Geschichte genauer betrachten! Die
erste Spannung lag in dem Durchbrechen des üblichen Rituals, schon im
Klassenzimmer den Beginn der Stunde zu erwarten und der Lehrer erhöhte diese
Spannung durch das umständliche Öffnen des angeblich schwergängigen
Türschlosses. Hier
aber erfüllte sich ein Versprechen, dass uns nämlich eine nicht gewohnte
Situation erwartete. Jetzt
hatte es Herr Langangke leicht, uns die wichtigen und spannungserhöhenden Anweisungen
zu geben, auf dass wir ohne die üblichen Schwierigkeiten unsere Sitzplätze
einnehmen und seiner weiteren (wieder spannenden?) Anweisungen harren würden. Auch
dieses Versprechen hielt der Lehrer genau, denn es war ein Feuerwerk, auch wenn
es nicht knallte oder heulte. Aber das dreißigfache Leuchten der
Magnesiumflammen in einem abgedunkelten Raum verzauberte uns wohl mehr, weil
es kaum Geräusche gab. Ich
selbst muss darum wohl für kurze Zeit in Trance gewesen sein, denn irgendwie
schien mich das Licht-Anschalten des Lehrers in die Realität zurückzuholen.
Plötzlich waren da wieder Geräusche, eine neue Situation, aber auch ein
erwartetes Bild, das Bild der Klassenkameraden und des Raumes. Ich
weiß auch nicht, wann genau Herr Langangke diese prägenden Worte
sagte, ich weiß nur, dass er sie sagte: „Das ist Chemie.“ Auch
dieses Versprechen („Das ist Chemie.“) hielt dieser Schülerflüsterer ein,
denn wenn es nur irgendwie möglich war, erlebten wir die Chemie immer wieder
praktisch. Es verging fast keine Stunde, in der nicht irgendein Versuch oder
irgendeine praktische Demonstration durchgeführt wurde – meistens durch uns
Schüler. Und
es kann sich wohl jeder vorstellen, dass es allzu oft in solchen Situationen
zu kleinen „Katastrophen“ oder zu „Wundern“ kam, denn es stank, knallte,
zischte, Flüssigkeiten wechselten ihre Farbe, Stoffe entstanden, Stoffe
verschwanden, es sprühten Funken, der Lehrerkittel fing sogar einmal Feuer
... fast jede Stunde war ein Erlebnis. Was
das an vorbereitender Arbeit erfordert, wird wohl jedem klar sein. Der gute Langangke
tat es aber sehr gern und ich glaube heute, dass unsere leuchtenden Augen ihm
schon Dank genug waren, ganz zu schweigen von unseren daraus resultierenden
Leistungen. Und
noch etwas. Dieser
Schülerflüsterer lobte uns, er schimpfte mit uns, er brüllte uns an oder er
war sogar zynisch, aber liebte seine Arbeit, es machte ihm Freude und er
wusste scheinbar „alles“. War
es bei Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, war es bei Ihnen auch der
Chemielehrer? Welcher
Schülerflüsterer hatte Sie damals verzaubert? Was
tat er? Wusste
er auch „alles“? Und liebten Sie ihn auch? ISBN: 3-86582-266-5 |
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